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Blog: Woche 5 - Long Jogs, oje!

Ich bin aus dem Urlaub zurück. Jetzt steht Grundausdauertraining auf dem Programm. Und am Wochenende soll wieder einmmal ein Long Jog stattfinden. Diese langen Läufe sind mir aber irgendwie nicht ganz geheuer.
 
Ein Laufpartner beim Long Log hält Körper und Geist frisch - und die gute Unterhaltung gibt's dazu.  


Ein Long Jog bedeutet über zwei Stunden nichts zu tun zu haben. Sicher, ich laufe, aber so langsam und gleichmäßig, dass ich mich nicht darauf konzentrieren muss. Meine Lauffreundin, die mit mir dieses Leid normalerweise teilt, ist dieses Wochenende verhindert. Mein MP3-Player hat keinen Saft. Also muss mein Hund als Ablenkung herhalten.

Die Stille wird unerträglich
Die erste Stunde läuft gut. Ich genieße die Sonne, Gedanken kommen und gehen. Mein Hund tut zumindest so, als würde er gerne neben mir herlaufen. Nach 75 Minuten meldet sich wie immer mein rechtes Knie. Einfach ignorieren. Nachdem ich noch 15 Minuten überaus interessiert jeden Stein, jede Pflanze am Weg registriere, lässt meine Körperspannung langsam nach. Wie gerne würde ich mich jetzt im Liegestuhl ausstrecken! Die Minuten werden länger und die Stille, die ich sonst so mag, unerträglich. Ich frage mich: Wie ertragen geübte Marathonläufer jede Woche einen 3-Stunden-Lauf?

Spannung und Spaß lassen nach
Nun verliert auch mein Hund den Spaß an der Sache. Er wird langsamer, seine Blicke immer vorwurfsvoller. Irgendwann bleibt er sogar stehen und starrt mich kühl an. Ich kann förmlich in seinen Augen lesen: „Was soll das? Ich will nicht mehr langweilig neben dir herlaufen. Ich hab anderes zu tun! ich will schnüffeln!!!“ Mein Süßer, du sprichst mir aus der Seele! Zum Glück lässt er sich noch ein bisschen motivieren. Noch 30 Minuten.

Für Hunde müssen wir ja eine seltsame Spezies sein, wir laufen einfach durch die Gegend, quasi ohne Auftrag, kein Spielen, keine Fährten aufnehmen, keine Nahrungssuche. Nur zum Spaß. Aber irgendwie ist es gar kein Spaß, es ist mühsam und fad. Und verleiht einem gegen Ende der Einheit, wenn die Körperspannung nachlässt, einen gequälten Touch.

Zu Hause angekommen bedanke ich mich bei meinem treuen Weggefährten mit einer großen Portion Leckerlis. Wieder einmal habe ich den einsamen Long Jog unterschätzt. Zwei Stunden können viel länger sein, als man denkt. Aber immerhin habe ich es diesmal auch alleine gepackt und bin meiner Lauffreundin einen Schritt voraus. Von meinen inneren Kämpfen erfährt sie ja nichts …

Müde Psyche: Long Jog als Challenge
Ein Long Jog ist für die Psyche oft eine größere Herausforderung als ein Intervalltraining. Man hat sehr viel Zeit zum Nachdenken. Der Körper wird immer müder, was wiederum die Psyche müde macht. Ein müder Kopf bietet dem inneren Schweinehund die ideale Spielwiese.

Persönlicher Tipp: Rüste dich also auch mental für einen Longjog. Mir helfen folgende Strategien:

  • MP3-Player mit motivierender Musik aufladen und mitnehmen
  • mit einer Freundin verabreden, zumindest für die zweite Hälfte
  • 1 große Runde laufen, statt sich bei Wiederholungen immer wieder aufs Neue motivieren zu müssen
  • öfter die Laufstrecke wechseln, damit es etwas Neues zu sehen gibt
  • genug zum Trinken und Essen mitnehmen, denn auch Hunger und Durst ermüden den Kopf
Fortsetzung folgt ...

 
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Kommentare
01 bluejay | 09.08.2010 15:23:37 | Melden


der trainingseffekt wird sicher nicht gemindert, wenn man ein päuschen macht. ganz im gegenteil. flüssigkeits- bzw. nahrungsaufnahme tut bei sehr langen läufen not. und ein pause dauert ja nicht 10 minuten, es reichen max. 2, 3 minuten.

dehnen muss m.m.n. nicht sein, außer die muskulatur ist zuwenig locker. auf und in den körper hören, sich spüren - das ist die beste methode, damit es klappt.

02 freilauf.net | 05.08.2010 14:27:15 | Melden


Ja Essen und Trinken ist wirklich wichtig, stärkt auch den Kopf. Werde ich nächstes Mal so systematisiert ausprobieren.

Ist es wirklich ratsam dazwischen zu dehnen? Wird davon nicht immer abgeraten? Und wie ist das dann mit dem Puls, wird der Trainingseffekt nicht gemindert, wenn man eine Pause macht? Für mich sind solche "Kleinigkeiten" egal, ich höre da gerne auf meinen Körper. Aber bei meinen Lauffreunden sorgen diese Details immer wieder für Diskussionen.

03 Roman Empire | 05.08.2010 13:22:31 | Melden


Ein paar Anregungen wie man sie den ganzen Spaß ein wenig strukturieren kann:

1. Einen Apfel in 4 Spalten teilen und davon 3 Spalten mitnehmen. Alle 30 Minuten eine Spalte (im Laufen) zu sich nehmen. Weiters einen Gurt mit Trinkfläschchen mitnehmen. Nach 45 Minuten alle 30 Minuten ein Fläschchen trinken (also 3 ingesamt). Man glaubt gar nicht wie das Laufen nebenbei vergeht, wenn man alle 15 Minuten eine Kleinigkeit zu sich nimmt.

2. Langsam auf die 2 Stunden herantasten. Wenn man immer 60 bis 80 Minuten läuft und dann plötzlich 120 Minuten, ist es der Körper nicht gewöhnt. Also wöchentlich 10 Minuten dazulegen (entsprechend rechtzeitig vor dem Ziel anfangen!), bis man die 120 Minuten Länge erreicht hat.

3. Nach ca. 10 Minuten ein kurzes Dehnprogramm machen. Das macht leichte Beine, verbessert die Laufhaltung und beugt Verletzungen vor.

Auf diese Weise schafft man es auch 3 Stunden oder länger zu laufen (je nach Gewichtsklasse und Ziel).

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