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15.04.09 von Wim Luijpers
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Die Methode nach Feldenkrais

Wir wollen das Unmögliche möglich machen, das Mögliche leicht, und das Leichte noch leichter, eleganter und ästhetischer, sagte einst Dr. Moshe Feldenkrais. Mit seiner Technik lässt sich das Körpergefühl spielerisch leicht verbessern, unsere Bewegungen werden flexibler und koordinierter.
 
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Ein differenziertes Körperbewusstsein ist die Voraussetzung für funktionelles Bewegen. 


Mein Vater brachte mich, schon als ich noch sehr jung war, in Kontakt mit der Feldenkrais-Lehre. Er ist Physiotherapeut und absolvierte die Feldenkrais-Ausbildung in Australien. Von ihm bekam ich viele Tipps und er brachte mich dazu, mit meiner Lauftechnik mehr zu experimentieren. Mit dreizehn Jahren besuchte ich mein erstes Feldenkrais-Seminar. Auch wenn ich bei weitem der Jüngste war, hat mich die Methode in ihren Bann gezogen. Ich entschied mich dafür die Ausbildung in Amerika zu machen, sobald ich alt genug für die Aufnahme war.

Seit 1989 praktiziere ich die Feldenkrais-Methode und habe damit erforscht, wie ich beim Laufen nicht mehr müde werde. Ich habe jetzt unendlich viele Ressourcen zur Verfügung, wie ich auf die leichteste Anstrengung reagieren kann, indem ich die Aufmerksamkeit einfach auf andere Körperteile lenke. Die Leichtigkeit kehrt einfach von selbst wieder zurück.

Spielerisch zu mehr Körpergefühl
Ein differenziertes Körperbewusstsein ist die Voraussetzung für funktionelles Bewegen, ökonomisches Handeln und ein Mittel zur Selbsterkenntnis in physischer und psychischer Hinsicht. Durch Experimentieren mit den verschiedensten Möglichkeiten und Variationen der individuellen Bewegungsmuster und Reaktionsweisen, wird das Verhaltens- und Bewegungsrepertoire erweitert. Spielerisch leicht verbessert sich so das Körpergefühl, unsere Bewegungen werden flexibler und koordinierter. Jahrelang anhaltende chronische oder auch akute Schmerzen und Verspannungen lösen sich dadurch, man fühlt sich insgesamt lockerer und gelöster.

Zwei Facetten
Diese Methode entwickelte Dr. Moshe Feldenkrais (1904-1984), ein genialer israelischer Physiker und Bewegungslehrer. Er beschäftigte sich mit der Erforschung von Biomechanik, Neurophysiologie und Verhaltenspsychologie. Sein Ziel war es, Menschen zu helfen, die Intelligenz ihres Körpers zu nutzen, indem sie die Zusammenhänge zwischen Denken, Fühlen und Bewegung physisch erfühlten. Er entwickelte zwei Facetten seiner Methode:

1. Funktionale Integration: Das ist Einzelunterricht für Menschen mit speziellen Beschwerden. Meistens liegend auf einem Feldenkrais-Tisch, bewegt der Lehrer mit seinen Händen den Klienten sanft und langsam. Das Ergebnis ist ein entspannter, gelockerter Körper, der auch in Harmonie und Einklang mit dem Geist gebracht wird.

2. Bewusstheit durch Bewegung: Ein Gruppenunterricht, der entwickelt wurde, um vielen Menschen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, von der Methode profitieren zu können. Wie in Seminaren oder Kursen.

Du kannst dir den Unterricht so vorstellen, dass der Feldenkrais-Lehrer durch seine Wortwahl oder die Berührung seiner Hände, deine Aufmerksamkeit an die Stelle lenkt, an der du selbst normalerweise wenig Bewusstheit hast. Dadurch wird diese erweiterte Bewusstheit integriert und ein neuer Teil deines Lebens. Es gibt hunderte Lektionen, die die Funktionalität des gesamten Körpers verbessern, um das Selbstbild zu vervollständigen.

Das geniale Gehirn
Bewegen wir Teile unseres Körpers nicht mehr, schrumpft die dafür im Hirn angelegte Kortikale Karte. Nachdem ein Arm wochenlang bewegungslos im Gips verkümmert, schwinden nicht nur die Muskeln, sondern auch die Feinmotorik geht dabei verloren. Sie kommt durch die Bewegung der Hand dann allerdings wieder zurück, kann wieder trainiert werden. Das Gehirn ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Gehirnzellen sterben ab oder erneuern sich, je nachdem, wie wir unseren Körper benützen. Je mehr neue Bewegungen wir lernen, desto mehr unserer grauen Zellen werden angeregt.

Bring frische Farbe in dein Leben!
Unsere Merkfähigkeit verbessert sich signifikant, wenn wir statt der gewohnten rechten Hand, die linke öfters benützen. Tests mit vergesslichen, älteren Menschen zeigten, dass unser Gehirn auch im hohen Alter sehr plastisch bleibt. Es wächst, wenn es gefordert ist Neues zu lernen. Das betrifft nicht nur den Bereich der Bewegung, sondern auch das Erlernen von Sprachen, eines Musik Instrumentes und vieles mehr. Alles Neue ist herzlich willkommenes Hirnfutter! Mach nicht täglich was du schon kannst, tue was anderes als gewohnt. Bring frische Farbe in dein Leben. Das gibt dem Gehirn neue Reize und Impulse. So bleibt dein Gehirn jung und du auch.

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