24.08.11 von Roland Romanik

Laufen bei Hitze: Nur die Mühe zählt

TRAINING. Es hat mehr als 30 Grad im Schatten, die gefühlte Temperatur liegt jenseits der 40er-Marke. Und wir müssen unseren Trainingsplan erfüllen. Ist das sinnvoll? Bringt das einen Leistungszuwachs? Wir haben den heißen Tipp!

Die große Hitze lähmt auch beim Sport unseren Körper.

Das bekannte Sommerphänomen: Die Luft ist heiß, das Atmen fällt uns schwer beim Sport. Wir fühlen uns schlapp, die Beine sind schwer, der Schweiß rinnt in Strömen. Die Frage vieler Läufer, die ihr Trainingsprogramm erfüllen wollen, ist: Wie soll mein Körper auf Touren kommen, wenn mir die Hitze so zu schaffen macht? Was kommt heraus an Leistung? Baue ich qualitativ sogar ab, wenn ich bei großer Hitze langsamer laufe(n muss)? Bringt uns das Training bei diesen Temperaturen überhaupt etwas?

Hitze lähmt die Physis
Ohne hier ins Medizinische oder Sportwissenschaftliche abgleiten zu wollen: Sicher ist, mit ein bisschen Umdenken schaffst du es, die Qualität beibehalten oder sogar zu erhöhen. Das Training in der Hitze kannst du gut mit einem Höhentraining vergleichen. Beides verlangt dem Körper in der Bewegung mehr ab – die Atmung geht schwerer, die Herzfrequenz ist erhöht, alles ist physisch anstrengender.

Gefahr der fehlenden Regeneration
Tatsache ist, dass jede Trainingseinheit zur besseren Bewältigung eines geplanten Wettkamps beiträgt. Voraussetzung und auch Geheimnis ist es allerdings, richtig mit dieser Einheit umzugehen. Die Renngeschwindigkeit bei Tempoläufen ist bei hohen Temperaturen in einem Training nur schwer auf den Asphalt zu kriegen. Und auch nicht sinnvoll, da du Gefahr läufst, deinen Kreislauf oder die Muskulatur zu überanstrengen, auf Dauer in den Zustand eines Übertrainings zu geraten oder schlicht und einfach die Regeneration immer weiter hinauszuzögern. Und was dann geschieht, das wissen wir. Es passieren sehr leicht unangenehme Verletzungen.

ichlaufe.org-Tipp bei großer Hitze
Ein gutes Rezept fürs Training bei hohen Temperaturen ist, nicht auf das Tempo zu achten, sondern nur auf die Anstrengung. Die ist zum einen am Körper spürbar oder aus der Herzfrequenz ersichtlich. Wenn du die bloßen Mühen eines Wettkampfes – und diese den äußeren Bedingungen angeglichen – im Training simulierst, statt das im Rennen übliche und gewohnte Tempo zu laufen, kannst du den Bogen nicht überspannen. Du regenerierst schneller, passt dich besser an – und verbesserst dich leichter. Also, alle Rechnereien und Zahlenspiele zu Kilometerschnitt oder Geschwindigkeit weglassen und auf den Körper hören! Schluss mit Analysen und Prognosen, nur im Jetzt und mit Gefühl laufen! So lässt du auch der größten Hitze keine Chance, dir die Form zu versauen.

Wir versprechen dir: Wenn du im kühlen Herbst auf deinen Trainingscomputer schaust, wirst du überrascht sein, wie leicht du ein angemessenes Renntempo laufen kannst.