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28.06.10 von Christian Schiester
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Gobi March: Ein guter Start

Der steirische Extremläufer Christian Schiester ist in sein nächstes Abenteuer gestartet: Diesmal kämpft er mit den Herausforderungen der Wüste Gobi in China. Hier sein Tagebucheintrag von der 1. Etappe am 27. Juni.
 
zur FotoshowRoland Bogensperger/RBP
"Wüstenfuchs" Christian Schiester kämpft diesmal in der chinesischen Gobi mit der Konkurrenz, den Temperaturen und den Strapazen. 


Nach einer kalten und ungemütlichen Nacht bei Temperaturen um 5°C fiel heute der Startschuss zum Gobi March. 154 Teilnehmer machten sich auf ihre lange Reise über 250 Kilometer. Mitten drin bin ich …

Die erste Nacht in der Wüste hat wohl keinem der Teilnehmer Spaß gemacht. Im Zeltlager wurden wir von einem starken, kühlen Wind empfangen. Nach Sonnenuntergang fielen die Temperaturen deutlich unter Null, was den meisten Athleten eine ungemütliche Nacht bescherte. So waren alle froh, als wir am Morgen aus unseren Zelten krabbeln und uns an die Startlinie stellen konnten.

Anspruchsvolle Steigungen und viel Schweiß
Von einem kleinen Dorf aus ging es unter den neugierigen Blicken der Einwohner los in die weiten Ebenen der Gobi. Über einen hart getrampelten Pfad führte uns der Weg vorbei an grünem Gestrüpp und einer kargen Landschaft. Mehrere Teilnehmer stürmten wie wild los und setzten sich vom Starterfeld ab. Ich hielt mein Tempo und fiel schnell einige Plätze zurück. Anfangs sorgte der Wind noch für willkommene Abkühlung. Nach etwa 15 Kilometern erreichten wir die ersten Hügelketten. Anspruchsvolle Steigungen trieben uns den Schweiß auf die Stirn. Diese Bedingungen liegen mir und ich konnte Platz um Platz aufholen.

Zufriedene Bilanz nach Tag 1
Gefährlich steile Abwärtspassagen und Kletterstellen bremsten mich etwas ein. Mein verletzungsbedingtes Ausscheiden in Australien ist mir noch gut in Erinnerung, daher beschloss ich auf der ersten Etappe kein Risiko einzugehen und vorsichtig zu laufen. Nach 32 Kilometern erreichte ich mit einer Zeit von 3:21:40 Stunden als Zweiter das Ziel. Nur der Brite Dan Parr war in etwa fünf Minuten schneller als ich.

Ich bin mit meiner Leistung heute sehr zufrieden. Ich hab schnell einen guten Rhythmus gefunden, mein Tempo gehalten und mich an der Spitze festgesetzt. Insgesamt haben wir heute über 600 Höhenmeter zurückgelegt und eine recht anstrengende Etappe absolviert.

Trotz des guten Auftakts gilt es aber weiterhin kühlen Kopf zu bewahren. Es ist erst ein Tag vorbei und noch liegen 218 Kilometer vor uns. Ich habe ein gutes Gefühl für dieses Rennen und genügend Energiereserven. Morgen werde ich daher locker starten und mich darauf konzentrieren keinen Fehler zu machen. Übrigens freut es mich, dass dieses Mal ein weiterer Österreicher am Rennen teilnimmt. Bernd Tritscher aus Saalfelden hat heute den hervorragenden neunten Rang belegt. Mit dabei ist außerdem ein alter Bekannter: der Schweizer Peter Osterwalder, der die Atacama 2009 auf Platz zwei beendete.

Run on, euer Christian

Gobi March - Ranking nach Etappe 1:
1. Dan Parr (GBR) 3:16:41 Stunden
2. Christian Schiester (AUT) 3:21:40
3. Jimmi Olsen (DEN) 3:41:11
4. Johan Peterson (NZL) 3:43:45
5. Chao Wei (CHN) 3:44:35
6. Peter Osterwalder (SUI) 3:45:00
weiter:
9. Bernd Tritscher (AUT) 4:09:30

Mit welchen Problemen Christian bei seiner Anreise nach China und vor dem Start zu kämpfen hatte, erfährst du unter www.christian-schiester.com (Bereich News). Infos zum Rennen unter www.racingtheplanet.com

Schiester extrem: Gobi March

 
 
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