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28.10.09 von Christian Schiester
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Sahara Race: Wie im Backofen

Auf der dritten Etappe des Sahara Race erreichen die Wahnsinns-Temperaturen einen neuen Höhepunkt. Viele Läufer müssen den enormen Strapazen den ersten Tribut zollen – auch mich hat es erwischt. Das Etappen-Tagebuch.
 
Roland Bogensperger
Völlig ausgemergelt und dehydriert, das Bild verschwimmt vor den Augen ... 


Der verlorene Schlafsack bereitet mir keine angenehme Nacht. Nur in meinem Overall und der Rettungsdecke wird es in den frühen Morgenstunden bitter kalt. Umso motivierter verlasse ich kurz vor dem Start das Zelt. Über tiefen Sand nähern wir uns nach dem Startschuss einer leicht ansteigenden Ebene, eingebettet in sanfte Dünen, die sich links und rechts majestätisch in den tiefblauen Himmel erheben. Der Sand hat durch den Wind die charakeristische Wellenform und ist nach wenigen Kilometern hart gepresst. Ich starte eine Attacke und kann mich schnell von meinen Verfolgern absetzen.

Erste Attacke, Protest der Muskulatur
Bis nach dem zweiten Checkpoint kann ich Mehmet Danis und Tobias Frenz in Schach halten. Langsam machen sich aber meine Muskeln bemerkbar, die auch schon in den ersten beiden Tagen erste Anzeichen von Krämpfen gezeigt haben. Ich fühle mich irgendwie leer, ein typischer Hänger. Die Venotrain-Strümpfe verschaffen mir zusätzliche Kraft. Geichzeitig steigt die Temperatur weit über 40°C und ich bermerke früh, dass das Wasser nicht reichen wird. Nach dem zweiten Checkpoint wird das Laufen stellenweise unmöglich, nur Frenz hält sein Tempo eisern durch und zieht davon. Mir kommmt es vor wie im Backofen - mit Ober- und Unterhitze.

Trinken verboten! Der Blick verschwimmt
Schließlich erreiche ich den Checkpoint, der direkt vor der Oase Ain El Serw liegt. Traurig ist nur, dass ich von dem Wasser, das aus den grünen Palmen hervorquillt und nach einigen Metern im Wüstensand versickert, keinen Schluck trinken darf (so lautet das Reglement!!!). Auf den letzten sieben Kilometern habe ich keine Flüssigkeit mehr bei mir und bin extrem dehydriert. Immer wieder verschwimmt das Bild vor meinen Augen, meine Hände und mein Gesicht werden zunehmend taub.

Eine Fliege quält mich ständig, ick kann aber meine Arme nicht mehr heben, um sie zu vertreiben. Ich wanke dem Ziel entgegen, nehme alles nur noch wie im Traum wahr – die Schmerzen aber bleiben. Als ich die Ziellinie überquere, nehme ich alles um mich nur noch als Rauschen wahr . Ich brauche fast zwanzig Minuten, um mich von diesem Zustand zu erholen. 

Wo sich Christian Schiester nach der dritten Etappe einreiht, liest du auf der nächsten Seite.

 

 
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