Cola ist nicht die größte Zuckerbombe
Das ist Fact 49 aus meinem neuen Buch "77 Dinge, die ein Läufer wissen muss".
Cola und Gummibärchen sorgen bei Läufern nicht selten für Irrtümer.
Sicherlich werde ich in diesem Buch keine Lanze für Cola und Fast Food brechen, keine Angst. Wenngleich mir die Vehemenz, mit der frisch gebackene Vertreter eines gesunden Lebensstils gegen Cola und Hamburger zu Felde ziehen, mitunter Sorgenfalten ins Gesicht treibt.
Da halten sportlich euphorisierte Kollegen, die bis vor einem halben Jahr selbst jede zweite Hauptmahlzeit im Restaurant mit der großen goldenen Leuchtreklame eingenommen haben, lange Reden, warum man keinesfalls Cola trinken oder Hamburger essen darf. »Also Cola ist ja ganz schlimm«, oder gerne auch im Superlativ: »Also Cola ist ja das Schlimmste. So viel Zucker. Und die ganzen künstlichen Stoffe darin. Ein Glas Cola hat 136 Kalorien! Das muss man sich vorstellen.«
Der berühmte Zuckerwürfelhaufen
Jeder kennt noch das mahnende Bild mit dem Zuckerwürfelhaufen neben der Colaflasche, der symbolisiert, wie übersüßt das Getränk ist. Stattdessen trinken die Gesundheitsfreunde dann Säfte. Die sind schließlich so natürlich. Auf die purzelnden Pfunde warten sie aber meist vergebens. Das wundert bei näherer Betrachtung kaum. Zwar ist Cola tatsächlich ein sehr zucker- und kalorienreiches Getränk, was aber vielen Gesundheitsaposteln entgeht ist die Tatsache, dass die so natürlichen Fruchtsäfte mehr Zucker beinhalten als die verhasste Cola.
Apfelsaft hat mehr Zucker
Ein Liter Cola enthält 108 Gramm Zucker, ein Liter Apfelsaft hingegen 120 Gramm. Sie sehen, durch den Schwenk von Cola auf Apfelsaft spart man zwar etwas Phosphorsäure und ein paar Farbstoffe, was ich im Sinne einer natürlichen und gesunden Lebensführung grundsätzlich sehr begrüßenswert finde, aber Zucker und somit Kalorien, die sparen Sie leider nicht. Was ist also sinnvollerweise zu tun? Sicherlich nicht, den Apfelsaft wieder gegen Cola einzutauschen, auch wenn Sie das vielleicht erhofft hatten. Denn auch wenn Apfelsaft mehr Zucker hat als Cola, so hat letzeres immer noch zu viel.
Mythos Gummibärchen
Dass Gummibärchen die Hitliste der gesunden Lebensmittel nicht gerade anführen, dürfte anhand ihrer Rezeptur schnell klar werden: Zucker, Gelatine, Farb- und Aromastoffe. Da darf man wohl offenkundig nicht zu viel erwarten. Gegessen werden sie von vielen Menschen trotzdem mit Vergnügen, schließlich sind sie ja fettfrei und damit in ihren Augen doch irgendwie gesund.
Wie wunderbar ist dann die Nachricht, dass genau diese Zuckerbärchen gut für die geschundenen Knie sein könnten? Ist das nicht ein Freibrief, um bei
einem vielleicht doch nicht ganz so gesunden Lebensmittel richtig hemmungslos zuzugreifen? Wer würde nicht gerne einmal das Angenehme mit
dem Nützlichen verbinden? Tatsächlich haben Gummibärchen den Weg in die Schlagzeilen gefunden mit der Information, dass sie gut seien, gut für den
Gelenkknorpel!
Dass dies auch tatsächlich jemand glaubt liegt an zweierlei: Erstens bestehen sie aus Gelatine, die ihrerseits aus Knorpel-, Knochen- und Sehnenresten hergestellt wird. Ferner haben die bunten Bären eine Konsistenz, wie man sie sich für seinen Kniegelenksknorpel wünscht: Fest und elastisch, ideal für die Stoßdämpfung. Warum sollte das also nicht gut sein für den Knorpel und die Knie? So manch ein Sportler, der Probleme mit seinen Gelenken und dem Knorpel hat, vertraut nur zu gerne auf ein Gelatinepräparat, in der Hoffnung, dass eben diese Gelatine direkt den Weg in den Knorpel finden wird.
Die Sache hat einen Haken ...
Aber genau das ist der Haken. Der Gelenkknorpel besteht zwar aus ähnlichen Eiweißketten wie die Schlachtabfälle, aus der die Gelatine für die Gummibärchen hergestellt wurde, aber die wandern leider nicht als Paket durch Ihren Magen und durch die Blutbahn, um in Ihrem Knie wieder eingesetzt zu werden. Auch nicht, wenn Sie sich das noch so sehr wünschen. Es ist vielmehr so, dass die Eiweißketten der Gelatine im Magen-Darm-Trakt zerlegt werden und als einzelne Eiweißbausteine, sogenannte Aminosäuren, den Weg zu den unterschiedlichen Körperzellen finden. Diese einzelnen Bausteine liefern aber alle eiweißreichen Nahrungsmittel: z. B. Schnitzel, Yoghurt und Bohnen. Gesunde Bohnen und Yoghurt sind aber leider nicht so verführerisch wie die Gummibärchen.
Meine persönlichen Tipps - Die richtigen Durstlöscher
- Als Durstlöscher sind Wasser oder Tee am besten geeignet.
- Wenn Sie gerne Säfte trinken, dann wählen Sie stark verdünnte Schorlen mit natürlichen Säften.
- Cola taugt als Durstlöscher nicht. Aber nach dem Training im Sommer bei über 30 Grad sollten Sie sich das
- eine eisgekühlte Getränk vielleicht nicht vermiesen lassen.
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