Ermüdungsbruch: Wenn der Knochen versagt
Eine Mikrofraktur aufgrund von zu viel Training kommt leider sehr häufig vor und hat schon viele Sportler aus der Bahn geworfen. Was sind die Ursachen, wie beugt man vor?
Bei zu starker Belastung kann der Läufer-Knochen schon mal brechen.
Das Training läuft voll nach Plan, die Motivation steigt mit jeder Woche und das angepeilte Ziel rückt immer näher. Nur noch vier Wochen bis zum New York City Marathon, für den sich der Läufer schon vor einem Jahr ein heiß begehrtes Startticket ergattert hat. Aber durch einen einzigen falschen Schritt bei einem ganz gewöhnlichen Laufausflug wird aus dem Traum in Sekundenschnelle ein Albtraum.
Neiderschmetternde Diagnose
Plötzlich ein stechender Schmerz über dem Sprungelenk, dann ein brennendes Ziehen, verbunden mit weiterem Stechen. Die folgenden Einheiten verlaufen unter Schmerzen, auch das Schmieren mit Sportsalbe schafft keine Linderung. Selbst der Sportarzt ist ratlos und empfiehlt ein Röntgenbild. Die niederschmetternde Diagnose: Ein Bruch! Zwar nur ein Haarriss, aber der zieht sich durch den ganzen Knochen des Wadenbeins.
20 Prozent aller Läuferverletzungen
Was ist passiert? Ein Ermüdungsbruch ist aufgetreten, der bei (Lauf-)Sportlern in 95 Prozent der Fälle das Bein betrifft. Und hier vor allem die verschiedenen Knochen der Füße oder die beiden Unterschenkelknochen (Schien- und Wadenbein). Insgesamt sind Läufer am häufigsten betroffen, wenn es um einen Ermüdungsbruch, auch „Marschfraktur“ genannt, geht. Laut Studien sind bis zu 20 Prozent aller Läuferverletzungen solche Frakturen an den Beinen. Am häufigsten trifft es den zweiten, dritten oder fünften Mittelfußknochen, das Kahnbein des Fußes sowie Schien- und Wadenbein. Der Schenkelhals ist eher selten betroffen.
Wie ein Stück Holz
Wenn große Kraft auf den Knochen einwirkt, bricht dieser – ähnlich einem Stück Holz. Warum kommt es beim Laufen so weit? Die Ursache liegt in einer andauernden Überlastung der Knochenstruktur. Laufen bedeutet ein ständiges Einwirken von Kräften, bei jedem Schritt, in der Landephase und in der Abstoßphase. Mehr als 500 Mal pro Minute kommt es zum Kontakt mit dem harten Boden.
Überschreiten diese Kräfte von außen die mechanische Widerstandskraft unserer Knochen, hat dies ebendort Mikrofrakturen zur Folge. Es kommt zu einem Anbrechen, zu einer kleinen Verletzung der Knochenstruktur. Durch die anhaltende Belastung setzten sich die kleinen Brüche fort und bewirken schmerzhafte Veränderungen am Knochen. Ein Ermüdungsbruch ist entstanden. Bei sofortigem Belastungsstopp kann der Teilbruch unkompliziert verheilen. Bei weiterem Training wird der Knochen ganz durchbrechen. Dann sind vier bis sechs Wochen Pause, oft sogar Gips nötig.
Muskulatur als Auslöser
Die Sportmedizin nimmt an, dass die ermüdete Muskulatur zunehmend ihre dämpfende Wirkung verliert und die einwirkenden Kräfte direkt an den Knochen weitergeleitet werden. Eine andere Theorie besagt, dass es durch wiederholt starke Kontraktionsspannungen der Muskeln am Knochenansatz zu Biegespannungen kommt, die schlussendlich ein Versagen der Knochenstruktur hervorrufen.
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