Meniskus, Knorpel, Kreuzband & Co.
Das vordere Kreuzband
Die zentrale und wichtigste Stabilisierung des Kniegelenks nach vorne und hinten erfolgt über das vordere und hintere Kreuzband. Während das hintere Kreuzband bei Läufern nahezu nie verletzt wird, sind Verletzung des vorderen Kreuzbandes nicht selten und entstehen meist im Rahmen von Außenrotationsbewegungen des Beines bei feststehendem Unterschenkel oder durch Überstreckungsverletzungen.
Typisch ist dabei ein „Krachen“, das man im Knie verspürt – und oft trotzdem noch nach Hause gehen kann, weil man durch die Muskulatur das Knie noch ausreichend stabilisiert.
Das Problem der Kreuzbandverletzung besteht in der anhaltenden Instabilität, weil das Kreuzband kaum heilen kann. Der Patient hat dadurch immer wieder das Gefühl, als würde ihm das Knie wegrutschen (engl.: giving-way Attacke = das Knie gibt nach).
Durch die (dann meist chronische) Instabilität des Kniegelenkes kommt es zu einer Überlastung der anderen Stabilisatoren des Kniegelenkes, sodass am Knie, vor allem bei sportlichen Patienten, oft zunehmend weitere Verletzungen und Knorpelschäden auftreten. Aus diesen Gründen wird Spitzen- und Freizeitsportlern generell die Operation empfohlen.
Bei der Operation wird das Kreuzband durch eine körpereigenen Sehne ersetzt, die sich in ein neues Kreuzband umwandelt. Prinzipiell sollte diese Operation möglichst rasch erfolgen, um Folgeschäden zu vermeiden.
Das Läuferknie
Die typischen Schmerzen beim Läuferknie werden auch als ilio-tibiales Bandsyndrom (ITBS) bezeichnet, da ein Sehnenstreifen, der vom Beckenkamm (Ilium) zum Schienbein (Tibia) zieht für die Beschwerden verantwortlich ist. Dieser Sehnenstreifen kann am äußeren Oberschenkelknochen, knapp oberhalb des Kniegelenkes scheuern (v.a. bei Langstrecken- und Bergläufern) und starke Schmerzen verursachen. Häufig betroffen sind auch hier Läufer mit fehlerhaften Beinachsen (in diesem Fall Läufer mit O-Beinen).
Die Therapie besteht in Trainingsstop, konsequenten Dehnungsübungen, Beinachsentraining und Optimierung der Laufschuhe. Bei therapieresistenten Schmerzen kann eine Infiltration erforderlich sein.
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