Keine Plasmaspende in der Wettkampfzeit
SPORTMEDIZIN. Plasmaspenden sind wie Blutspenden wichtig und können Leben retten, Ausdauersportler sollen sie jedoch mit Vorsicht genießen.

Ärztlicher Rat: Viel trinken und nur leichtes Training vor einer Blutplasmaspende!
Sehr geehrtes Expertenteam!
Sie behandeln in einem Ihrer Beiträge das Thema Blutspenden und Lauftraining. Meine Frage dazu: Gilt dasselbe auch für Blutplasmaspenden, wo ja das Blut wieder retourniert und nur das Plasma entnommen wird. Ich bekomme nämlich bei meine Checks immer wieder das Feedback durch die Plasma-Zentrale, dass meine Eiweißwerte sehr niedrig sind.
Könnten Sie mir dazu bitte ein paar Infos geben?
Freundliche Grüße
Martina
Unser Sportmediziner Dr. Robert Fritz von der SPORTordination antwortet:
Liebe Martina,
bei einer Plasma-Spende wird Vollblut aus dem Gefäßsystem des Körpers entnommen und in einem Palsmapherese-Gerät in feste und flüssige Bestandteile getrennt. Die festen Bestandteile (Blutzellen) werden wieder in den Körper des Spenders retourniert und das entnommene Plasma durch eine Kochsalzlösung ersetzt. Dieser Vorgang dauert etwa 45 Minuten, also deutlich länger als eine Blutspende.
Wasser, Protein, Albumin
Die entnommenen flüssigen Anteile des Blutes bestehen einerseits aus Wasser (90 %) und zu 7 bis 8 % aus Proteinen (Eiweiß). Dieses Eiweiß wiederum besteht zu 60 % aus Albumin, das für den Flüssigkeitshaushalt im menschlichen Körper essentiell ist. Ein Mangel an Albumin führt zu Flüssigkeitsverschiebungen von den Gefäßen ins Gewebe und dadurch zu Ödemen. Die übrigen Proteine bestehen aus Immunglobulinen (Abwehrzellen) und Gerinnungsfaktoren – und aus Eiweißstrukturen, die für den Nährstofftransport im Körper wichtig sind.
Ist ein regelmäßiges Plasmaspenden für Sportler also schädlich? Wichtig für Sportler, die Plasma spenden wollen, ist, dass sie an den Tagen vor dem Spenden ausreichend trinken und keine langen oder intensiven Trainingseinheiten absolvieren. Auch einige Tage nach dem Spenden ist von einem intensiveren Training abzuraten und auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Achtung bei Mangel!
Bei Mangelerkrankungen (wie Eisenmangel) sollten die Ferritin-Werte (Eisenspeicher) regelmäßig von einem Sportarzt kontrolliert werden. Bei einem deutlichen Eisenmangel solltest von einer Spende Abstand nehmen. Wichtig ist außerdem eine eiweißreiche Ernährung, um die Verluste durch die Spende wieder rasch aufzufüllen.
Generell würde ich als Sportarzt vor einer Spende in der Wettkampfsaison oder bei sehr heißen Temperaturen abraten, in der Zwischensaison spricht jedoch nichts gegen eine zeitweise Spende unter ärztlicher Kontrolle. Denke immer daran: Du kannst damit Leben retten!
Dr. Robert Fritz
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