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Ich Laufe.org
09.11.09 von Philipp Schneider
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"Essen ist auch kulturell und sozial"

ichlaufe.org-Ernährungs-Expertin Mag. Julia Mann erklärt im Interview, was sie von der Low-Carb bzw. LOGI-Methode hält, was die Vor- und Nachteile sind, was das Mittagstief wirklich verursacht und warum die gängigen Ernährungs-Empfehlungen durchaus annehmbar sind.
 
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Keine Einschränkung von Nahrungsmitteln wie Nudeln, Reis, Vollkornprodukten. 


ichlaufe.org:
Was hältst du grundsätzlich von Low-Carb bzw. LOGI?

Mag. Julia Mann: Es ist sicher sinnvoll, bei der Lebensmittelauswahl auf die unterschiedliche Qualität von Kohlenhydraten zu achten. Gut finde ich die Empfehlung, Fette mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren – zum Beispiel Pflanzenöle oder Fische – zu konsumieren. Nicht empfehlenswert finde ich allerdings die Einschränkung von Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Reis, Nudeln und Vollkornprodukten. Kartoffeln sind beispielsweise gute Lieferanten der Vitamine B1, B6, C, Folsäure, Kalium und Magnesium.

Wichtig ist sicher, bei jeder Ernährungsempfehlung auf einen gewissen Spielraum zu achten, denn man kann das Essen nicht allein auf organische Mechanismen reduzieren. Essen ist immer auch eine kulturelle und soziale Angelegenheit.

Eiweiß spielt eine noch größere Rolle als in den Standard-Empfehlungen. Zurecht?
Proteine sind ganz klar unersetzbare, lebensnotwendige Nährstoffe, weil sie den Körper mit den essentiellen Aminosäuren versorgen. In den westlichen Industrieländern liegt der Proteinanteil der Ernährung allerdings über der empfohlenen Zufuhr, eine Erhöhung des Eiweißanteils in der Ernährung erachte ich also nicht als notwendig.

Ist das sogenannte „Mittagstief“ auf eine kohlenhydratreiche Kost zurückzuführen?
Nein, das Mittagstief ist nicht auf eine einzelne kohlenhydratreiche Mahlzeit zurückzuführen. Das Ausmaß des Tiefs ergibt sich aus einer Summe von Faktoren, z.B. Die Mahlzeitenhäufigkeit, die Gestaltung der einzelnen Mahlzeiten und sicher auch die Größe der Mahlzeit. Ein üppiges, fettreiches Mittagessen belastet den Körper wesentlich mehr als eine kohlenhydratreiche Mahlzeit, weil Fett von allen Nährstoffen die längste Verdauungszeit aufweist.

Unsere Leistungskurve fällt außerdem naturgemäß zwischen zwölf und 15 Uhr stark ab. Das Ausma dieses sogenannten Mittagstiefs steht in einem engen Zusammenhang mit unserer Nahrungszufuhr, aber auch beispielsweise mit der Bewegung an der frischen Luft. Wichtig ist nicht nur die Qualität des Mittagsessens, sondern auch das Frühstück und die Zwischenmahlzeiten. Das heißt, mehrere kleine Mahlzeiten sorgen für eine kontinuierliche Versorgung des Körpers mit Energie und weniger Leistungseinbußen.

Was Julia Mann zu den verschiedenen Ernährungsempfehlungen zu sagen hat und was ihrer Meinung nach für Übergewicht und Diabetes verantwortlich ist, liest du auf Seite 2!


 
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