werde fan
werde fan
Ich Laufe.org
09.11.09 von Philipp Schneider
Weiterempfehlen Druckansicht

"Essen ist auch kulturell und sozial"

In Standard-Empfehlungen ist meist von ungefähr 50 Prozent Kohlenhydrat-Anteil in der Ernährung die Rede. Die Theorie geht allerdings teilweise bis auf 20 Prozent hinunter.
In Österreich gilt laut Ernahrungswissenschaft nach die Empfehlung von 50 Prozent Kohlenhydraten. Die österreichische Gesellschaft für Ernährung hat 2005 eine Leitlinie für Getreide- und Kartoffelprodukte herausgearbeitet, die die Wichtigkeit dieser Quelle für Kohlenhydrate und Ballaststoffe unterstreicht. Das Risiko für Übergewicht, Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus Typ II, Fettstoffwechselstörungen, Dickdarm- und Brustkrebs wird wahrscheinlich bzw. möglicherweise durch eine kohlenhydrat- und ballaststoffreiche Ernährung gesenkt. Die derzeitigen Empfehlungen – mehr Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst – berücksichtigen verstärkt Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index.

Die Autoren stellten ja sogar die These auf, dass die kohlenhydratreiche Ernährung Übergewicht und Diabetes in unserer Gesellschaft gefördert hätten.
Ich bin der Meinung, dass das Übergewicht in unserer Gesellschaft vor allem durch eine zu hohe Energieaufnahme – durch Fett – und dem gleichzeitigen Rückgang der körperlichen Bewegung entstanden ist. Prof. Dr. Christian Barth von Deutschen Institut für Ernährungsforschung sagt beispielsweise, dass die Tendenz zur Fettspeicherung im Körper neben einer teilweise genetisch fixierten Neigung von drei Faktoren abhängig ist: Der Gesamtenergieaufnahme, des prozentuellen Fettanteils und der körperlichen Aktivität. Im klassischen Kartoffelland Irland gibt es beispielsweise nicht mehr Diabetiker als im übrigen Europa. 

Die Theorie, dass kohlenhydratreiche Kost hohe Blutzuckerschwankungen verursacht und hohe Insulinausschüttung benötigt und daher vor allem für Nicht-Sportler, Übergewichtige bis hin zu Freizeit-Sportlern nicht unbedingt optimal ist, klingt auf den ersten Blick plausibel. Wie lautet dein Experten-Standpunkt?
Nicht alle Kohlenhydrate verursachen hohe Blutzuckerschwankungen und hohe Insulinausschüttung. Da muss man schon zwischen Einfachzucker, Zweifachzucker und Vielfachzucker unterscheiden. Einfachzucker finden sich z.B. in Obst, Zweifachzucker sind etwa weißer oder brauner Zucker, Honig und findet sich in Milch. Diese beiden Arten können sehr rasch aufgenommen werden und liefern sofort Energie, was in manchen Situationen sehr wichtig ist. In der Folge kommt es zu einer raschen Blutzuckersteigerung, gefolgt von einer starken Insulinausschüttun und einem Abfall des Blutzuckers unter Umständen unter die Normalwerte, was zu Hungergefühlen und Unwohlsein führen kann.

Vielfachzucker bestehen aus langen Ketten von Zuckermolekülen, die für ihre Verwertung erst aufgespalten werden müssen. Dadurch kommt es zu einem langsamen Blutzuckeranstieg und die Insulinausschüttung wird nicht so stark angeregt. Vielfachzucker oder Polysaccaride finden sich in Getreide und Getreideprodukten, in Obst und Gemüse. Diese Lebensmittel liefern viele essenzielle Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und natürlich Ballaststoffe.

Was Julia Mann über die Schwächen von LOGI bzw. Low-Carb zu sagen hat, erfährst du auf Seite 3.


 
2 von 3
 
Gesundheit

Buchtipp: Die Nudelparty ist out

Weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß und Fett – das fordert die LOGI-Methode nicht nur für Standard-,...
 
 
Kommentare

Um diese Funktion zu nutzen, musst du eingeloggt sein.
Du bist noch nicht registriert? Geht ganz schnell und bringt jede Menge Vorteile!
Hier geht's zur » Registrierung

/Images/Small/328x500/coaches_profil_mann.jpg
/Images/Small/328x113/mannhp.jpg
/Images/Small/328x113/mannfotos.jpg
/Images/Small/328x113/teaser_abnehmen.jpg