Starker Kopf macht starke Beine
Auch Hobbyläufer vertrauen zunehmend auf Mentaltraining. Die besten Tipps dafür hier!
Zusätzlich zu einer intensiven Vorbereitung spielt die Psyche eine maßgebliche Rolle.
Was tun, wenn er plötzlich da steht, der viel zitierte und so sehr gefürchtete „Mann mit den Hammer“? Nein, falsch. Zu dieser Situation darf es gar nicht kommen. Die richtige Frage lautet vielmehr: Was tun, damit der Schwerenöter aller Marathonläufer überhaupt nicht aufkreuzt? Wir behaupten: Ist der Kopf des Läufers stark, dann ist es auch sein Körper. Mindestens die Hälfte des Erfolgs bei einem Lauf kommt unserer Psyche zu.
Kampf mit dem inneren Schweinehund
Man läuft nicht mehr ohne Kopf. Marathons bei Olympischen Spielen sind längst zu taktischen Rennen geworden und werden fast ausschließlich mit einer starken mentalen Leistung entschieden. Zu groß ist die Dichte bei der läuferischen Qualität geworden. Der Hobbysportler kämpft in erster Linie mit seinem inneren Schweinehund, mit seinen Grenzen, an die er sich im harten Training oder Wettkampf schrittweise herantastet. Und wenn er dann positive Gedanken spinnen kann, wird er diese Grenzen auch erfolgreich überscheiten.
Gehirn auf Erfolg programmiert
Erfolgreiche Laufcoaches sind sich einig, dass ein gezieltes psychologisches Training der Tupfen auf dem i sein kann. Eines der wesentlichen Schlagworte ist der Begriff „Visualisierung“. Nicht nur im (Lauf-)Sport, auch bei erfolgreichen Managern, die sich vor einem entscheidenden Meeting bestimmte Abläufe im Kopf durchspielt, um im Ernstfall flexibel und schlagkräftig zu sein. Läufer visualisieren ganze Wettkämpfe, Trainingseinheiten oder auch konkrete Bewegungsabläufe. Sie programmieren ihr Gehirn auf Erfolg.
Geistige Problemlösung im Vorfeld
Dadurch ist es möglich, auch bei großen Ermüdungszuständen den Laufrhythmus noch so zu steuern, dass eine fast hundertprozentige Leistung abgeliefert werden kann. Auch in der letzten Phase einer Marathonvorbereitung laufen im Kopf des Läufers Bilder und Filme über Erfolgserlebnisse und schwierige Rennphasen ab. Das geistige Bewältigen von Problemsituationen gibt schon im Vorfeld Sicherheit. Gleichzeitig steigt die Vorfreude auf das große Ereignis.
Ein erfolgreiches Mentaltraining setzt natürlich auch einen guten physischen Trainingsprozess voraus. Ein Marathon wird nicht ausschließlich im Kopf gelaufen. Ein Untrainierter wird sein Ziel auch dann nicht erreichen, wenn sein Kopf will. Das wäre ein schlimmer Schlag für die Gesundheit des Läufers. In Kombination mit einer 20- bis 24-wöchigen Vorbereitung wird die Psyche jedoch zu einem kongenialen Partner auf dem Weg zum Erfolg.
Ich schaffe es!
Der Läufer stellt beim Mentaltraining in erster Linie seine Stärken in den Vordergrund. Ich schaffe es, weil ich es kann. Ich bin zu allem bereit! Wenn ich am Start stehe, bin ich zu Hundert Prozent davon überzeugt, dass ich erfolgreich bin. Ich bin fähig, durch meine Schmerzen hindurch zu rennen. So oder so ähnlich müssen die Vorsätze lauten. Der mental starke Läufer zeichnet sich durch großes Selbstvertrauen aus – die aber nicht mit Selbstüberschätzung verwechselt werden darf. Entscheidend ist die Fähigkeit, sich realistische Ziele zu setzen und die Konzentration im richtigen Zeitpunkt auf die richtigen Faktoren zu lenken.
Top-Tipps von ichlaufe.org:
- Spinne immer positive Gedanken beim Laufen!
- Spiele vor deinem inneren Auge bestimmte Abläufe im Training und Wettkampf durch!
- Versuche Problemsituationen schon im Vorfeld zu meistern!
- Gehe mit Freude an eine große Aufgabe als Läufer heran!
- Gehe nur gut vorbereitet in ein großes Rennen!
- Halte dir immer vor Augen: Du schaffst es!