Gedanken über das erste Mal
Am Sonntag steht der Vienna City Marathon an. Gemeinsam mit sieben Arbeitskollegen habe ich mich vor Monaten zur Team-Staffel angemeldet. Was habe ich mir dabei bloß gedacht?
Ein Wettkampf ... was hab' ich mir da bloß angetan?
Dieser Gedanke lässt sich in der letzten Woche immer schwerer abschütteln. Vielleicht sollte ich doch noch einmal laufen gehen? Das soll den Kopf ja angeblich freimachen.
Es wird mein erster Antritt bei einem Laufevent sein – mein erster Antritt bei einem sportlichen Wettkampf überhaupt. Dementsprechend gründlich habe ich mich vorbereitet. Sollte man zumindest meinen.
Ja, ja, der Schweinehund!
Die Anmeldung lief problemlos, ganz einfach übers Web. Etwas schwieriger gestaltete sich das Training, der Winter war lang und kalt und dunkel. Mein innerer Schweinehund präsenter denn je und jeglicher Ehrgeiz abwesend.
Am Sonntag ist es also so weit, ich war in den letzten zwei Wochen dreimal trainieren und tröste mich mit dem Gedanken, dass ich nur 5,7 km laufen soll, muss, werde. Und mein Team auf keinen Fall im Stich lasse – ich hoffe, mein marodes linkes Knie ist sich dessen auch bewusst.
Viele offene Fragen …
- Finde ich meinen Staffel-Vorläufer?
- Findet er mich? (Ich stelle mir das ja nicht so leicht vor, bei Tausenden von Läufern, die dasselbe Ziel haben wie ich.)
- Sollte ich einen roten Regenschirm in der Hand halten?
- Oder mit einem Nebelhorn auf mich aufmerksam machen? (Ich muss mir noch was überlegen.)
- Werde ich über meine eigenen Füße stolpern?
- Werde ich mit Seitenstechen nach nur einem halben Kilometer aufgeben müssen?
- Wird mein Team dank mir die schlechteste Staffelzeit ever einlaufen?
- Werden die Leute am Straßenrand lachend mit dem Finger auf meinen hochroten Kopf zeigen?
Man weiß es nicht. Vielleicht sollte ich auf Frankie-Boy hören, der mir aus dem iPod täglich „Nice n’ easy does it every time“ ins Ohr haucht. Nicht zu viel nachdenken und einfach …
... laufen
Susanne Gigler ist Community-Managerin von
Du-bist-dein-Sport.at.