Die Glotze verkürzt das Leben
TV-Junkies, die jeden Tag mindestens vier Stunden vor dem Fernseher hängen, leben kürzer. Davor warnen australische Ärzte. Schuld sei allerdings nicht das Fernsehen selbst, sondern die mangelnde Bewegung während des langen Sitzens.
Zu viel Sitzen muss nicht sein - schon gar nicht vor dem Fernseher.
Das Herz- und Diabetesinstitut in Melbourne beobachtete und untersuchte 8.800 Australier über einen Zeitraum von sechs Jahren. Wer jeden Tag mehr als vier Stunden vor dem Flimmerkasten saß, hatte ein fast doppelt so hohes Risiko, vorzeitig an Herzkreislaufleiden zu sterben, wie Leute, die weniger als zwei Stunden am Tag fernsahen, berichten die Forscher im US-Fachjournal Circulation.
Sitzen ist Gift für den Körper
Problem sei das regungslose Sitzen. "Dann bewegen sich die Muskeln nicht und wir verbrennen keine Energie", betont der Leiter des Studienteams. Das behindere den Stoffwechsel. "Die Risiken durch das lange Sitzen werden nicht unbedingt dadurch reduziert, dass der Betroffene mehr Sport treibt", unterstreicht er. "Selbst Leute, die Sport trieben, hatten ein höheres Risiko, früh zu sterben, wenn sie zu anderen Zeiten des Tages lange vor dem Fernseher saßen."
Insgesamt starben knapp eineinhalb Mal so viel von den Vielsehern. Über alle Todesursachen betrachtet, war das Sterberisiko von Dauerfernsehern in der Studie rund anderthalb Mal so hoch wie bei Probanden mit wenig Fernsehkonsum.
Bewegung auch im Büro
Die Botschaft sei klar: Um gesund zu leben, müsse man Sport treiben und langes Sitzen vermeiden. Auch bei der Arbeit. Die Forscher schlagen Firmen vor, einen zentralen Papierkorb oder eine zentrale Postsammelstelle einzurichten, damit Mitarbeiter öfter am Tag aufstehen und sich bewegen müssen.